Nachdem es mich schon lange gekitzelt hat, habe ich ein 4×4-Set für meinen CF erstanden. Der vor allem zeitliche Aufwand für den Wechsel der restlichen Kugellager ab Fahrzeugmitte (alle im hinteren Bereich hatte ich ja schon vor kurzem getauscht) lohnt sich noch mehr, wenn ich den CF gleich auch noch auf 4WD umrüsten kann.
Der Bausatz, günstig(er als im Neukauf) bei ebay gefunden, kam letzte Woche mit der Post und wartete nur darauf, verbaut zu werden. Heute über die Mittagszeit war die Gelegenheit günstig: die Differentialstifte, die ja schnell mal überbelastet werden, waren auch gleich „dran“, habe sie in Erinnerung an die Session zu ihren hinteren Pendants erfolgreich gewechselt. Die vorderen Achsschenkel habe ich auch schon um die originalen Kugellager erleichtert, sie müssen nur noch mal gereinigt werden. Dann steht dem Einbau der neuen Lager nichts mehr im Weg.
Spannend wird vor allem der Ausbau aller Teile im vorderen Bereich, um an das Mitteldifferential zu kommen. Die Kugellager sind sicherlich nicht mehr die besten, auch die Getriebeplatte versteckt noch drei Lager vor mir. Aber ich werde auch sie finden!
In ca. einer Woche werde ich richtig Zeit haben – endlich mal wieder Urlaub -, um meinem CF so richtig „fit für den Sommer“ zu machen. Ich kann es eigentlich kaum erwarten.
Update 24.07.2010: Nun bin ich um einige Erfahrungen zum Thema „CF auseinander- und wieder zusammenbauen“ reicher. Der Einbau des 4WD-Kits gestaltete sich aufwändiger, als ich es anfangs erwartet hatte.
Problematisch waren vor allem die Kardanwelle vom Mittel- in Richtung vorderes Differential sowie die äußeren Kugellager in den vorderen Radaufnahmen der Achsschenkel. Die Welle saß ursprünglich dermaßen straff, dass sie keinen viertel Millimeter Spiel hatte. Spiel ist beim CF jedoch ein tragendes Element und für einen reibungsarmen Betrieb unbedingt notwendig. Mittels der Schleifmaschine auf der Werkbank meines Herrn Papa habe ich die abgerundeten Enden der Welle quasi geplättet, sodass nun gute 2 mm Spiel vorhanden sind. Die Welle läuft nun ungezwungener und sitzt nicht mehr zu straff zwischen den Joint Cups.
Eine zweite Hürde bestand im Einsetzen der äußeren Kugellager in ihre Aufnahmen im Achsschenkel. Beide Wellen waren im Durchmesser anscheinend etwas stärker als gedacht (Schwankungen der Qualität?), die Kugellager ließen sich partout nicht aufsetzen. Zuerst habe ich versucht, dieses Problem mit einer Handfeile zu lösen. Doch nach 2 Stunden mühsamer Arbeit an einer Welle hatte ich diesen erfolglosen Versuch dann aufgegeben. Hätte ich doch gleich an die schon erwähnte elektrische Schleifmaschine gedacht, wäre mir mehr Zeit für die nun noch benötigte Feinjustage des CF geblieben. 2950 U/min nehmen wesentlich schneller mehr Material von der Welle ab, als ich mit der Handfeile jemals hätte erwischen können. Nach jeweils zwei Minuten vorsichtigen Schleifens ließen sich die Kugellager problemlos aufsetzen.
Insgesamt läuft der Antrieb des CF irgendwie immer noch etwas straffer als zu 2WD-Zeiten, sodass ich hier wohl noch etwas Spiel werde finden müssen. Ich habe den CF durch das Auseinandernehmen, den Wechsel diverser Verschleißteile jedoch richtig gut kennen gelernt und nun auch keine Hemmungen mehr, mich frisch von der Leber weg mit Ratsche, Schraubendreher und Imbussschlüssel am CF zu betätigen.